Bandscheibenvorfall


Ich dachte, vielleicht hilft ein Erfahrungsbericht Anderen, die in vergleichbare Situationen kommen.
Ich freue mich über jeden Erfahrungsbericht von anderen Betroffenen, und beantworte auch gerne weitere Fragen!

 


Chronologie


Vor August 2009:

Ich hatte schon immer Probleme mit dem Rücken. In den letzten Jahren bis August 2009 wurden diese immer schlimmer, so dass ich in den letzten Jahren nicht mehr für längere Zeit problemlos sitzen konnte. Nach längerem sitzen bekam ich leichte Schmerzen im unteren Rücken. Wenn ich dann aufstehen wollte, wurden diese Schmerzen so stark, dass ich die ersten Schritte vom Stuhl weg mit leicht gebückter Haltung laufen musste. Nach wenigen Schritten (2 oder 3) konnte ich mich dann aber wieder aufrichten und die Schmerzen verschwanden. Die Stärke der Schmerzen hing dabei unmittelbar mit meiner körperlichen Fitness zusammen. Ging ich regelmäßig zum Training in den Kraftraum, und stärkte so meine Rückenmuskulatur, waren die Schmerzen aushaltbar. Wenn ich aber einmal zwei oder mehr Wochen nicht trainieren ging, wurden die Schmerzen nach und nach so schlimm, dass ich nicht mehr über längere Zeit sitzen konnte, bzw. nach dem sitzen nicht richtig aufstehen konnte.
Offenbar war mein Rücken also schon vor dem eigentlichen Bandscheibenvorfall nicht besonders gut.

Schmerzen Leichte Schmerzen im unteren Rücken nach längerem sitzen
Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, regelmäßige Chiropraktikerbesuche
Beweglichkeit Sehr gut

 

Mitte August 2009:

An einem Tag Mitte August bemerkte ich auf einmal ein Kribbeln im rechten Bein. Da ich im Urlaub war, konnte ich nicht regelmäßig trainieren, und hatte daher schon wieder leichte Rückenprobleme beim sitzen. An diesem Tag hatte ich Volleyball gespielt, und war vermutlich auf den Rücken gestürzt. Ab diesem Tag nahmen die Schmerzen beim sitzen stark zu. Das Kribbeln war dabei aber das erste Anzeichen, dass vielleicht noch etwas nicht stimmte. Immer dann, wenn ich meine Position wechselte, sei es von liegen zu sitzen, von sitzen zu stehen, von stehen zu laufen, von stehen wieder zu sitzen, setzte für weniger als eine Minute ein Kribbeln ein, meist in der rechten Kniekehle, manchmal auch in der Außenseite des rechten Fußes oder hinten am rechten Oberschenkel. Über die folgenden Tage wurde das Kribbeln häufiger, vor allem setzten nun beim sitzen auch immer öfter Schmerzen am hinteren Oberschenkel, entlang des Ischiasnerves ein.

Schmerzen Kribbeln im rechten Bein bei Positionswechsel; Etwas stärkere Schmerzen im unteren Rücken und rechten Oberschenkel beim sitzen
Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen -
Beweglichkeit Sehr gut

 

20. - 21. August 2009 (Donnerstag / Freitag)

An diesen Tage trat ich die Rückflüge (Über eine Zwischenstation, insgesamt etwa 12 Stunden unterwegs) nach Hause an. Mittlerweile hatte ich arge Probleme beim sitzen. Die Schmerzen äußerten sich im unteren Rücken, wo ich in den letzten Jahren beim sitzen schon immer Probleme hatte, aber immer öfter auch am hinteren rechten Oberschenkel. Das sitzen im Flugzeug war schon sehr schmerzhaft. Da die Schmerzen meinen normalen Rückenschmerzen beim sitzen ähnelten (mit Ausnahme der Ausstrahlung ins rechte Bein), ging ich aber davon aus, dass ich nur wieder das Rückentraining aufnehmen müsste.

Schmerzen Mittelstark im unteren Rücken und im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen
Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen -
Beweglichkeit Sehr gut

 

Ab 24. August 2009 (Montag)

Ab Montag, den 24. August, ging ich wieder regelmäßig in den Kraftraum. Das Training ging meist ohne größerer Probleme. Wenn ich den Rücken direkt trainierte, hatte ich keine zusätzlichen Schmerzen und tatsächlich wurden meine Schmerzen im unteren Rücken durch das Training, wie schon zuvor immer, von Tag zu Tag schwächer. Anders verhielt es sich mit den ausstrahlenden Schmerzen im rechten Oberschenkel. Diese wurden von Tag zu Tag stärker, und fühlten sich bald wie eine starke Zerrung des Oberschenkelmuskels an. Ich versuchte daher, den Oberschenkel geziehlt zu trainieren, um durch die damit erzielte stärkere Durchblutung und das aufwärmen und geschmeidig machen der Muskulatur der vermeintlichen Zerrung vorzubeugen. Beim Beintraining an der Beinpresse hatte ich starke zusätzliche Schmerzen im Bein, die sich aber immernoch nur nach den Schmerzen eine starken Zerrung anfühlten. Wenn ich für anderen Übungen ein Gewicht anhob, merkte ich nun auch, dass das Heben eines Gewichts ebenfalls stärkere ausstrahlende Schmerzen im rechten Oberschenkel verursachte.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken und im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Schmerzen im Oberschenkel ähneln den Schmerzen einer starken Zerrung

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, regelmäßige Chiropraktikerbesuche
Beweglichkeit Sehr gut

 

27. August 2009 (Donnerstag)

Am Donnerstag des 27. August hatte ich einen Termin beim Chiropraktiker. Obwohl ich der Chiropraktie immer kritisch gegenüber stand, hatten Termine beim Chiropraktiker, bei denen er meine Haltung korrigierte und Wirbel einrenkte, während des ganzen Jahres 2009 geholfen, meine Rückenschmerzen etwas zu bessern. Ich erzählte ihm von meinen Schmerzen, und dass ich von einer Zerrung ausging. Er untersuchte meine Wirbelsäule, fand aber keinen Anhaltspunkt für einen Bandscheibenvorfall (!) und schloss sich mir an, dass eine Zerrung ein möglicher Grund für meine Schmerzen sei. Ich sollte erst einmal abwarten. In den kommenden Tagen bekam ich immer öfter Schmerzen beim Sitzen. Meist waren sie in den Momenten, in denen ich mich setzte oder Aufstand extrem, ließen dann aber nach, wenn ich mich auf dem Stuhl sitzend oder wieder stehend entspannen konnte. Anfangs half es, meinen rechten Fuß auf meinem linken Knie abzulegen, also das Bein angewinkelt abzustützen, oder mich mit lang ausgestrecktem Rücken nach vorne zu beugen, und mich dabei mit den Ellenbogen auf den Knien abzustützen. Aber das sitzen machte mir zunehmend mehr Ärger.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken und im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen, besonders stark im Moment des hinsetzens. Schmerzen im Oberschenkel ähneln den Schmerzen einer starken Zerrung

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, regelmäßige Chiropraktikerbesuche
Beweglichkeit Sehr gut

 

15. Sptember 2009 (Dienstag)

Im letzten halben Monat sind die Schmerzen zunehmend schlimmer geworden. Die Schmerzen im Oberschenkel lassen zwar immer noch nach, wenn ich mich erst einmal hingesetzt und entspannt habe, aber es dauert länger. Im Moment des hinsetzens sind sie noch extremer, strahlen mittlerweile auch bis in die Kniekehle aus, und die Schmerzen im unteren Rücken werden auch wieder schlimmer, wenn ich sitze. Das Training im Kraftraum hilft immer noch gegen die Rückenschmerzen, nicht aber gegen die Schmerzen im Bein. Da die Schmerzen für eine starke Zerrung mittlerweile zu lange anhalten, gehe ich zum ersten mal zu meinem Hausarzt. Da dieser leider im Urlaub ist, lande ich nur bei seinem Vertreter. Er untersucht mich, und stellt ziemlich schnell die Diagnose "Verdacht auf Bandscheibenvorfall". Mein Patellarsehnenreflex ist schon stark beeinträchtigt, mein Bein kann nicht über 40° angewinkelt werden. Er überweist mich zum Neurologen und verschreibt mir Ibuprofen 400. Da der Neurologe erst in der kommenden Woche einen Termin hat, ich aber vom 16. bis 19. September beruflich auf eine Konferenz muss, bei der ich nur sitzen werde, vereinbare ich für den Morgen des 16. Septembers noch einen Termin bei meinem Chiropraktiker.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken und im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens. Schmerzen im Oberschenkel ähneln den Schmerzen einer starken Zerrung

Schmerzmittel Eine Tablette Ibuprofen 400 nach jeder Mahlzeit
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, regelmäßige Chiropraktikerbesuche
Beweglichkeit Sehr gut

 

16. September 2009 (Mittwoch)

Mein Chiropraktiker hört sich an, dass meine Schmerzen mittlerweile so stark sind, dass mein Alltag sehr beeinträchtigt ist. Er untersucht mich, und schließt einen Bandscheibenvorfall von sich aus aus ((!!) Zitat: "Also, es ist auf jeden Fall kein Bandscheibenvorfall."), ohne dass ich ihn speziell danach gefragt hätte. Allerdings habe ich auch die Arztdiagnose vom Vortag nicht erwähnt, da ich eine unabhängige Meinung wollte. Er renkt meine Wirbel ein, und dehnt das rechte Bein ausführlich, was sehr starke Schmerzen verursacht. Anschließend rät er mir dazu, Magnesium zu mir zu nehmen. Es scheint mit allerdings, als ob er selbst nicht sicher sei, was er von meinem Fall halten soll, was mein Vertrauen stark belastet.
Seither war ich nicht mehr bei einem Chiropraktiker, obwohl ich noch einmal betonen will, dass seine Behandlung mir bei meinen normalen Rückenproblemen schon geholfen hat! Dennoch störte es mich im Nachhinein sehr, dass er einen Bandscheibenvorfall so definitiv ausschloss.
Da die Ibuprofen Tabletten keine Wirkung zeigten, nehme ich sie nicht mehr.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken und im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens. Schmerzen im Oberschenkel ähneln den Schmerzen einer starken Zerrung

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, regelmäßige Chiropraktikerbesuche
Beweglichkeit Gut

 

22. September 2009 (Dienstag)

Der Termin beim Neurologen steht an. Mittlerweile habe ich beim sitzen durchgehend Schmerzen (aber weiterhin mit Abstand am stärksten im Moment des Platznehmens), und auch wenn ich längere Zeit auf den Beinen bin, beginne ich stark zu humpeln. Der Neurologe untersucht mich kurz, und ist sich sofort sicher, dass es sich um einen Bandscheibenvorfall handelt. Er überweist mich zum MRT. Ich humpele sofort vom Neurologen ins nächstgelegene Krankenkaus, wo die MRT-Bilder gemacht werden. Die Ergebnisse sollte ich am nächsten Tag erhalten.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken und im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens. Schmerzen im Oberschenkel ähneln den Schmerzen einer starken Zerrung

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur
Beweglichkeit

Ab Mittagszeit nur noch humpelnd

 

23. September 2009 (Mittwoch)

Vom 23. bis 25. September 2009 bin ich beruflich auf dem nächsten Meeting, und verbringe die Tage erneut durchgehend sitzend, was mir immer mehr Probleme macht. Mittleweile kann ich fast nur noch humpeln. Die Schmerzen im Bein sind am ehesten auszuhalten, wenn ich mich entspannt hinsetze, z.B. meinen Oberkörper strecke und über meine Ellbogen auf meinen Knien oder dem Tisch abstütze. Das sitzen verursacht aber immer stärkere Schmerzen im unteren Rücken. Über das Telefon erkundige ich mich nach den Ergebnissen der Kernspinuntersuchung (MRT). Die Assistentin des Neurologen bestätigt die Diagnose Bandscheibenvorfall, ich soll am Montag, den 28. September zur Besprechung mit dem Arzt kommen.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken und im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens.

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur
Beweglichkeit

Ab Mittagszeit nur noch humpelnd

 

28. September 2009 (Montag)

Die MRT-Bilder zeigen Bandscheibenvorfälle zwischen den Wirbeln L4/L5 (beidseitig) und L5/S1 (rechtsseitig). Da ich nur im rechten Bein Schmerzen habe, ist der Vorfall in L4/L5 a-symptomatisch. Außerdem bringen die Bilder eine Erklärung für meine regulären Rückenprobleme: Mein Nervenkanal im Rücken hat im unteren Rückenbereich einen Durchmesser von ca. 65 mm. Der Neurologe erklärt mir, dass der Durchmesser bei einem normalem Menschen bei etwa 125 mm liegt, und ein Durchmesser von ca. 100 mm nötig ist, um Problemlos zu leben. Er sagt, ich müsste doch schon immer Rückenprobleme haben, womit er natürlich recht hat. Dieser verdünnte Nervenkanal sorgt dafür, dass jede kleine Vorwölbung in den Kanal sofort auf den Nerv drückt. Auch erklärt dies, warum mir Krafttraining immer geholfen hat. Eine starke Rückenmuskulatur sorgt dafür, dass man aufrecht steht, und der Nervenkanal gestreckt ist. So ist er möglichst gerade, ohne "Knicke", die auf den Nerv drücken. Im Bereich des rechtsseitigen Bandscheibenvorfalls in L5/S1 ist der Kanal auf unter 30 mm zusammengedrückt. Das hochreizende gelartige Innere der Bandscheibe drückt durchgehend auf den Nerv, der dadurch durchgehend entzündet ist. Er empfiehlt mir eine sofortige Operation, und will mir sofort einen Termin im nächsten Krankenhaus vermitteln. Ich lehne ab, da ich eine zweite Meinung einholen möchte, bevor ich mich zu einer OP entschließe.
Ich gehe weiterhin zur Arbeit, sitze dort aber nicht mehr, sondern knie vor dem Schreibtisch und gehe am Nachmittag nach Hause, da die Schmerzen zu stark werden.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken und im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens.

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Bis zum späten Nachmittag
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur
Beweglichkeit

Ab Mittagszeit nur noch humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen, nach längerem sitzen muss ich mich hinlegen

 

29. September 2009 (Dienstag)

Ich besuche erneut meinen Hauzsarzt und berichte ihm von meinem Gespräch mit dem Neurologen. Mein Hausarzt ist sehr überrascht, dass Ersterer mich sofort operieren lassen möchte (!). Er sagt mir, dass es in meinem Alter üblich ist, zunächst eine konservative Behandlung zu versuchen, und eine OP immer nur der letzte Ausweg ist. Er unterstützt daher meinen Wunsch, eine zweite Meinung einzuholen. Ich lasse mir eine Überweisung in die Neurochirurgie der Uni-Klinik Bonn ausstellen, da diese einen ausgezeichneten Ruf genießt, und Bandscheibenoperationen zu ihren Spezialitäten gehören. Er verschreibt mir außerdem Diclofenac 150, die im Gegensatz zum Ibuprofen die Schmerzen etwas dämpfen.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken und im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens.

Schmerzmittel Zweimal täglich Diclofenac 150
Arbeitsfähigkeit Bis zum späten Nachmittag
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur
Beweglichkeit

Ab Mittagszeit nur noch humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen, nach längerem sitzen muss ich mich hinlegen

 

05. Oktober 2009 (Montag)

Ich bin zur Untersuchung in der Uni-Klinik Bonn. Der zuständige Neurochirurg untersucht mich, und analysiert vor allem die MRT-Bilder. Mein Patellarsehnenreflex ist mittlerweile fast vollständig verschwunden. Dennoch sieht der Neurochirurg noch keine OP-Indikation, und empfiehlt dringend, zunächst eine konservative Behandlung per Krankengymnastik zu versuchen. Auch er betont, dass eine OP nur der letzte Ausweg sein kann.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken und im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens.

Schmerzmittel Zweimal täglich Diclofenac 150
Arbeitsfähigkeit Bis zum späten Nachmittag
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur
Beweglichkeit

Ab Mittagszeit nur noch humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen, nach längerem sitzen muss ich mich hinlegen

 

06. Oktober 2009 (Dienstag)

Mein Hausarzt stimmt der Diagnose des Neurochirurgen völlig zu. Erst jetzt fällt ihm aber auf, dass mich weder sein vertretender Arzt im September, noch der Neurologe zu einem Orthopäden geschickt haben. Für gewöhnlich, sollte in einem solchen Fall immer auch ein Orthopäde kontaktiert (!) werden, um auszuschließen, dass die Schmerzen noch durch andere Probleme verstärkt werden könnten. Er gibt mir daher eine Überweisung zum Orthopäden.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken, stark im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens.

Schmerzmittel Zweimal täglich Diclofenac 150
Arbeitsfähigkeit Bis zum späten Nachmittag
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur
Beweglichkeit

Ab Mittagszeit nur noch humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen, nach längerem sitzen muss ich mich hinlegen

 

12. Oktober 2009 (Montag)

Der Orthopäde untersucht mich, findet aber für die Schmerzen keine anderen möglichen Quellen, als die Bandscheibenvorfälle.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken, stark im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens.

Schmerzmittel Zweimal täglich Diclofenac 150
Arbeitsfähigkeit Bis zum späten Nachmittag
Maßnahmen 3 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur
Beweglichkeit

Ab Mittagszeit nur noch humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen, nach längerem sitzen muss ich mich hinlegen

 

13. Oktober 2009 (Dienstag)

Mein Hausarzt verschreibt mir Krankengymnastik (6 Termine, verteilt über drei Wochen).
In den kommenden drei Wochen besuche ich zweimal pro Woche eine Physiotherapeutin. Sie massiert den Bereich um die Bandscheibenvorfälle, um so die Muskultur, die Aufgrund des entzündeten Nerves verspannt ist, zu entspannen. Unmittelbar nach der Massage sind die Schmerzen tatsächlich kurz verschwunden, setzen aber schon wieder ein, wenn ich den ersten Fuss aus der Tür der Praxis gesetzt habe. Parallel zur Krankengymnastik gehe ich an zwei Tagen der Woche in den Kraftraum, um die Rückenmuskulatur zu stärken und an drei Tagen aus selbigem Grund zum schwimmen. Schwimmen ist besonders gut, da alle Muskeln trainiert werden, der Rücken im Wasser aber völlig entlastet ist. Wichtig ist, dass man nur Kraul schwimmt, nicht Brust, da beim Brustschwimmen die Beinbewegungen schädlich für den Übergang der Wirbelsäule zum Becken sind, also der Positionen der Wirbel L4, L5, S1.
Bei einem Bandscheibenvorfall dringt die gallertartige Masse, die den Kern der Bandscheibe bildet, durch einen Riss in der Bandscheibe in den Nervenkanal ein. Dort drückt sie auf den Nerv. Die Schmerzen entstehen dabei nicht, weil die Masse physisch auf den Nerv drückt, sondern, weil die Masse sehr reizend ist, und den Nerv dadurch entzündet. Die Entzündung des Nervs sorgt daraufhin dafür, dass er anschwillt, und dass Schmerzen entlang des Nervs entstehen. Wenn der Nerv rechtssetig entzündet ist, strahlen die Schmerzen ins rechte Bein aus (wie in meinem Fall), ist er linksseitig entzündet entsprechend ins linke Bein, und bei beidseitiger Entzündung in beide Beine (Dies könnte mir bevorstehen, wenn der bislang a-symptomatische beidseitige Bandscheibenvorfall in L4/L5 noch stärker wird). Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Die ausgetretene Masse trocknet und verhärtet sich, dadurch zieht sie sich wieder etwas zurück und drückt nicht mehr auf den Nerv. Die Entzündung des Nerves geht zurück und die Schmerzen lassen nach. Dieser Vorgang soll durch eine konservative Therapie beschleunigt werden. Die zweite Möglichkeit ist, dass die Masse auch verhärtet weiter auf den Nerv drückt und die Entzündung somit nicht zurückgeht. Dies kann langfristig zu Schäden am Nerv führen. In diesem Fall wird operiert.

Schmerzen

Relativ stark im unteren Rücken, stark im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens.

Schmerzmittel Zweimal täglich Diclofenac 150
Arbeitsfähigkeit Bis in den Nachmittag
Maßnahmen 2 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, 3 x pro Woche 30 Minuten Schwimmen, 2 x pro Woche Krankengymnastik
Beweglichkeit

Nur noch humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen. Zwischendurch muss ich mich hinlegen, um den Rücken zu entspannen. Nach Feierabend liege ich den Rest des Tages. Ich sitze so gut wie gar nicht mehr.

 

17. Oktober 2009 (Samstag)

Da ich in den letzten Tagen immer stärkere Magenprobleme habe, mit starkem Durchfall und Blut im Stuhl, setze ich die Diclofenac Tabletten ab. Dadurch werden die Schmerzen so stark, dass ich gar nicht mehr sitzen, und auch keine längeren Strecken gehen kann. Kurze Strecken kann ich unter starken Schmerzen humpeln.

Schmerzen

Stark im unteren Rücken, sehr stark im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens.

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Bis in den frühen Nachmittag
Maßnahmen 2 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, 3 x pro Woche 30 Minuten Schwimmen, 2 x pro Woche Krankengymnastik
Beweglichkeit

Nur noch humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen. Zwischendurch muss ich mich hinlegen, um den Rücken zu entspannen. Nach Feierabend liege ich den Rest des Tages. Ich sitze so gut wie gar nicht mehr.

 

26. Oktober 2009 (Montag)

Ich bin wieder bei meinem Hausarzt und lasse mir weitere 3 Wochen Krankengymnastik verschreiben. Bislang zeigt sich aber keine Wirkung der Krankengymnastik. Die Schmerzen werden weiterhin täglich schlimmer. Meine Krankenkasse übernimmt die Kosten für zwei Rezepte. Gegen die Schmerzen verschreibt mein Hausarzt mir Diclofenac 75, dazu OMEP 20 Magentabletten, damit der Magen nicht wieder geschädigt wird, und Tramadol AL Tropfen 100, ein Opioid. Die Kombination senkt die Schmerzen stark, aber dennoch kann ich nur halbtags arbeiten.

Schmerzen

Stark im unteren Rücken, sehr stark im rechten Oberschenkel, vor allem beim sitzen. Sehr stark im Moment des hinsetzens.

Schmerzmittel Dreimal täglich 1 Diclofenac 75, dreimal täglich 20 Tropfen Tremadol AL, zweimal täglich 1 OMEP 20
Arbeitsfähigkeit Bis in den frühen Nachmittag
Maßnahmen 2 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, 3 x pro Woche 30 Minuten Schwimmen, 2 x pro Woche Krankengymnastik
Beweglichkeit

Nur noch humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen. Zwischendurch muss ich mich hinlegen, um den Rücken zu entspannen. Nach Feierabend liege ich den Rest des Tages. Ich sitze so gut wie gar nicht mehr.

 

09. November 2009 (Montag)

Nach zwei weiteren Terminen bei der Physiotherapeutin, bei denen wieder nur massiert wird, sind meine Schmerzen noch immer nicht besser, sondern immer weiter schlimmer geworden. Ich werden also erneut bei meinem Hausarzt vorstellig. Er ist der Meinung, dass keine Besserung der Schmerzen nach vier Wochen konservativer Behandlung ein Zeichen dafür ist, dass sie nicht anschlägt. Ich breche also die Physiotherapie ab, und lasse mich erneut in die Neurochirurgie überweisen.
Mittlerweile arbeite ich nur noch Vormittags, dann lassen die Schmerzen es nicht mehr zu.

Schmerzen

Sehr stark im unteren Rücken, sehr stark im rechten Bein.

Schmerzmittel Dreimal täglich 1 Diclofenac 75, dreimal täglich 30 Tropfen Tremadol AL, zweimal täglich 1 OMEP 20
Arbeitsfähigkeit Bis zum Mittag
Maßnahmen 2 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, 3 x pro Woche 30 Minuten Schwimmen, 2 x pro Woche Krankengymnastik
Beweglichkeit

Nur noch stark humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen. Zwischendurch muss ich mich hinlegen, um den Rücken zu entspannen. Nach Feierabend liege ich den Rest des Tages. Ich sitze so gut wie gar nicht mehr.

 

13. November 2009 (Freitag)

Ich bin wieder bei einer Neurochirurgin. Sie betrachtet die Kernspinaufnahmen, untersucht mich kurz, und hört sich die bisherige Geschichte an. Sie spricht sich ganz eindeutig für eine Operation aus. Ich entschließe mich wieder, in Bonn eine zweite Meinung einzuholen.

Schmerzen

Sehr stark im unteren Rücken, sehr stark im rechten Bein.

Schmerzmittel Dreimal täglich 1 Diclofenac 75, dreimal täglich 30 Tropfen Tremadol AL, zweimal täglich 1 OMEP 20
Arbeitsfähigkeit Bis zum Mittag
Maßnahmen 2 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, 3 x pro Woche 30 Minuten Schwimmen, 2 x pro Woche Krankengymnastik
Beweglichkeit

Nur noch stark humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen. Zwischendurch muss ich mich hinlegen, um den Rücken zu entspannen. Nach Feierabend liege ich den Rest des Tages. Ich sitze so gut wie gar nicht mehr.

 

26. November 2009 (Donnerstag)

Wieder in der Uni-Klinik Bonn spricht sich nun auch die Neurochirurgin dort für eine OP aus. Schlägt die konservative Therapie fehl, ist dies der einzige Ausweg. Der Termin für meine Operation soll mir in den nächsten Tagen telefonisch mitgeteilt werden.

Schmerzen

Sehr stark im unteren Rücken, sehr stark im rechten Bein.

Schmerzmittel Dreimal täglich 1 Diclofenac 75, dreimal täglich 30 Tropfen Tremadol AL, zweimal täglich 1 OMEP 20
Arbeitsfähigkeit Bis zum Mittag
Maßnahmen 2 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, 3 x pro Woche 30 Minuten Schwimmen, 2 x pro Woche Krankengymnastik
Beweglichkeit

Nur noch stark humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen. Zwischendurch muss ich mich hinlegen, um den Rücken zu entspannen. Nach Feierabend liege ich den Rest des Tages. Ich sitze so gut wie gar nicht mehr.

 

01. Dezember 2009 (Dienstag)

Ich erhalten einen Anruf aus der Uni-Klinik Bonn. Ich soll am nächsten Tag stationär aufgenommen, und am 03. Dezember operiert werden. Am Morgen hatte mein Hausarzt noch meine Schmerzmitteldosis deutlich heraufgesetzt.

Schmerzen

Sehr stark im unteren Rücken, sehr stark im rechten Bein.

Schmerzmittel Dreimal täglich 1 Diclofenac 75, dreimal täglich 40 Tropfen Tremadol AL, zweimal täglich 1 OMEP 20
Arbeitsfähigkeit Bis zum Mittag
Maßnahmen 2 x pro Woche Krafttraining zum stärken der Rückenmuskulatur, 3 x pro Woche 30 Minuten Schwimmen, 2 x pro Woche Krankengymnastik
Beweglichkeit

Nur noch stark humpelnd, Anstelle zu sitzen knie ich meist nur noch vor Tischen. Zwischendurch muss ich mich hinlegen, um den Rücken zu entspannen. Nach Feierabend liege ich den Rest des Tages. Ich sitze so gut wie gar nicht mehr.

 

02. Dezember 2009 (Mittwoch)

Die fast zweistündige Autofahrt in die bonner Uni-Klinik halte ich trotz starker Schmerzmittel vor Schmerzen kaum aus. Ich kann stark nach vorne übergebeugt im Auto sitzen, und auch dann sind die Schmerzen enorm. Den Rest des Tages liege ich größtenteils im Bett. Bei meiner Aufnahme bittet mich eine der Stationsärztinnen an einer Studie teilzunehmen. Zwei Arten des Zugangs zur Bandscheibe sollen verglichen werden. Der Zugang kann entweder so erfolgen, dass die Muskulatur von den Knochen des Rückens abgeschabt werden, oder die Muskeln werden nacheinander mit immer größer werdenden Spitzen durchbohrt, bis das Loch groß genug ist, um die Operation durchzuführen. Da beide Methoden anerkannt sind und auch gleich erfolgreich angewendet werden, stimmt ich zu. Da ich am nächsten Tag um die Mittagszeit operiert werden soll, darf ich ab dem späten Abend nichts mehr essen.

Schmerzen

Sehr stark im unteren Rücken, sehr stark im rechten Bein.

Schmerzmittel Dreimal täglich 1 Diclofenac 75, dreimal täglich 40 Tropfen Tremadol AL, zweimal täglich 1 OMEP 20
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen Operation
Beweglichkeit

Nur noch stark humpelnd, meist nur noch liegen

 

03. Dezember 2009 (Donnerstag)

Ich warte auf die OP. Da ich keine Schmerzmitteln mehr nehme, liege ich fast nur herum und langweile mich. Auch darf ich natürlich den ganzen Tag nichts essen. Gegen 16 Uhr erfahre ich, dass meine OP auf den nächsten Tag verschoben werden muss. Eine vorherige OP dauerte länger als geplant, und hätte man zu dieser Uhrzeit noch mit meiner OP begonnen, hätte man sie nicht mehr bei Tageslicht beenden können. Tageslicht sei bei meiner OP ein hilfreicher Faktor, erklärt der Chefarzt. Ich darf ein Abendessen zu mir nehmen, muss dann aber wieder fasten.

Schmerzen

Sehr stark im unteren Rücken, sehr stark im rechten Bein.

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen Operation
Beweglichkeit

Nur noch stark humpelnd, meist nur noch liegen

 

04. Dezember 2009 (Freitag)

Um 8 Uhr morgens bekomme ich von der Stationsschwester eine Beruhigungspille. Nun soll ich still auf meinen Bett liegen, und mich nicht mehr bewegen. Innerhalb der nächsten halben Stunde würde ich in den Operationssaal gebracht werden. Nach einiger Zeit betritt mein Bettnachbar den Raum und informiert mich darüber, dass es schon 10 Uhr ist. Ich stehe also auf, ziehe mich an und warte so weiter. Gegen 12:30 Uhr geht es dann endlich los und ich werde operiert.
Um ca. 16 Uhr erwache ich aus der Narkose. Die Schwester sagt mir, dass die OP gut verlaufen ist. Da ich meine Beine noch bewegen kann, bin ich zufrieden. Schmerzen habe ich keine, obwohl ich nur Ibuprofen 600 erhalte, was meine bisherigen Schmerzen überhaupt gar nicht beeinflusste. Am Abend kommt die Visite und untersucht mich. Die rechte Seite meines Pos, sowie das rechte Bein am hinteren Oberschenkel, der Verse und der rechten Seiten des Fußes sind taub, aber ich kann das Bein bewegen. Die Taubheit hält noch bis heute an. Laut Arzt kann sie noch über ein halbes Jahr hinaus anhalten. Bei der Untersuchung der OP-Naht entdecken die Ärzte, dass sie geschwollen ist. Offensichtlich hat sich Wundflüssigkeit unter der Naht gesammelt. Nun ist es wichtig, dass diese nach Außen abfließt, nicht nach innen. Dringt sie nach Innen, in den Nervenkanal, müsste ich im Laufe der Nacht sofort Notoperiert werden. Bemerken würde ich dies durch unbeschreibliche Schmerzen im Bein. Sollten diese Schmerzen eintreten, solle ich mich sofort melden. Eine Stationsärztin macht mir einen Druckverband auf die OP-Naht, und ich lege mich auf den Rücken auf den Druckverband. Es fühlt sich an, als würde ich mit der OP-Naht auf einem großen Stein liegen. Da ich Angst habe, dass ich die Schmerzen nicht bemerke, die ein Zeichen für die Not-OP sind, lasse ich mir kein Schmerzmittel geben, und verbringe so die Nacht. Die Schmerzen sind so unglaublich, dass ich keine Minute schlafen kann. Ich versuche, soviel wie möglich auf dem dicken Druckverband zu liegen, um die Wundflüssigkeit herauszuquetschen, muss mich aber immer wieder auf die Seite wälzen, um die Schmerzen zumindest ein bisschen zu verringern. Anfangs kommt die Nachtschwester stündlich, um meinen Blutdruck und die Temperatur zu messen. Gegen 4 Uhr Nachts kommt auch die Stationsärztin noch einmal, sie nimmt den Verband kurz ab, drückt mit ihren Knöcheln kräftig auf die Wunde, um noch etwas herauszuquetschen, und legt mir einen neuen Druckverband an. Gegen 6 Uhr morgens kann ich mich vor Schmerzen nicht mehr bewegen, und die Nachtschwester gibt mir Morphium über den Tropf. Ich schlafe sofort ein und wache anderthalb Stunden später wieder auf.

Schmerzen

In OP-Narbe

Schmerzmittel Dreimal täglich 1 Ibuprofen 600, Abends eine Magentablette
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen -
Beweglichkeit

Nur liegen

 

05. Dezember 2009 (Samstag)

Gegen 8 Uhr nimmt die Stationsärztin mir den Druckverband ab und teilt mir mit, dass die Schwellung weg ist. Offensichtlich ist alles aus der Wunde herausgequetscht worden und es besteht keine Gefahr mehr. Ab diesem Zeitpunkt erhalte ich weiterhin nur noch Ibuprofen und Magentabletten, keine stärkeren Schmerzmittel. Dennoch habe ich keine stärkeren Schmerzen mehr. Gegen 8 Uhr stehe ich zum ersten Mal wieder auf. Zwar bin ich noch sehr schwach, aber ich kann ohne Schmerzen laufen, und auch schon wieder ohne Hilfe des Zimmer verlassen. Gegen Abend des Tages fühle ich mich schon wieder relativ gut. Schmerzen habe ich nur in der OP-Naht, und auch die sind gut auszuhalten.

Schmerzen

In OP-Narbe, bei Druck entlang des Ischiasnervs

Schmerzmittel Dreimal täglich 1 Ibuprofen 600, Abends eine Magentablette
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen -
Beweglichkeit

Langsam, wenige Schritte, nicht sitzen

 

06. Dezember 2009 (Sonntag)

Mir geht es schon wieder relativ gut. Ich kann längere Strecken laufen und auch stehen. Sitzen klappt noch nicht gut, da der Ischiasnerv am rechten Oberschenkel von der OP noch stark gereizt und empfindlich ist. Gegen 19 Uhr Abends bemerke ich dann, dass sich die Venen in meinem rechten Arm (Der Arm, wo mir für die OP der Zugang gelegt wurde) auf der Hautoberfläche abzeichnen. Über den Venen ist die Haut rot und rau. Der Assistenzarzt auf Station hat "so etwas noch nie gesehen". Er bindet den Arm ab, und die Venen füllen sich wie gewohnt. Da sie rot, und nicht blau sind, ist es wohl auch keine Blutvergiftung, obwohl es ihn optisch am ehesten daran erinnert. Auch die Schwestern haben so etwas noch nie gesehen. Er nimmt mir Blut ab und gibt mir ein Antiallergikum, da es sich um eine allergische Reaktion auf das Betäubungsmittel handeln könnte. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung treffen gegen 22 Uhr ein. Alle Werte sind in Ordnung, besonders der Gerinnungsfaktor ist wichtig, da auch die Möglichkeit einer beginnenden Thrombose im Raum steht. Er zeichnet die Venen mit einem Stift nach, um zu sehen, ob sich der Bereich ausweitet.

Schmerzen

In OP-Narbe, bei Druck entlang des Ischiasnervs

Schmerzmittel Dreimal täglich 1 Ibuprofen 600, Abends eine Magentablette
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen -
Beweglichkeit

Langsam, kurze Distanzen, nicht sitzen

 

07. Dezember 2009 (Montag)

Bei der morgendlichen Visite werfen nun auch die anderen Ärzte, inklusive dem Chefarzt einen Blick auf meinen Arm. Keiner von Ihnen hat so etwas schon einmal gesehen. Mittlerweile ist die Rötung etwas zurückgegangen, aber die Venen sind verhärtet, und die Haut darüber ist rau. Ausgebreitet hat es sich nicht. Die gängigste Diagnose lautet nun Thrombophlebitis, also eine Oberflächenentzündung der Venen. Da sich niemand sicher ist, wird aber keine Behandlung begonnen. Ich soll es vorerst einfach nur weiter beobachten.
Gegen Abend kommt ein Anästhesist in unser Zimmer, um mit einem Bettnachbarn über seine morgige OP zu sprechen. Ich bitte ihn, einmal meinen Arm anzusehen. Er ist sich relativ sicher, dass es sich um eine Thrombophlebitis, ausgelöst durch das Betäubungsmittel, handelt. Von allen Ärzten klingt er am überzeugendsten. Kurz danach kommt die Stationsschwester herein. Gerade ist die Wundexpertin unter den Stationsschwestern eingetroffen, und sie möchte, dass diese sich meinen Arm ansieht. Die Wundexpertin glaubt zwar, dass sie so etwas schon einmal gesehen hat, weiss aber nicht mehr wo. Auf jeden Fall "gefällt mir das gar nicht", und sie schickt mich per Krankenwagen in die chirurgische Notfallambulanz, wo ein normale Chirurg einmal einen Blick darauf werfen soll.
In der Notfallambulanz untersuchen zwei Unfallchirurgen meinen Arm. Beide haben so etwas noch nie gesehen, und nehmen erst einmal Blut ab. Ich soll noch zwanzig Minuten auf das Ergebnis der Blutuntersuchung warten, und dann zurück in die Neurochirurgie gefahren werden. Leider trifft nach 15 Minuten ein Notfallpatient ein, und die Chirurgenn müssen in den OP. Ich bitte, mich auf eines der Notfallbetten legen zu dürfen, da ich noch nicht so lange stehen kann. Meine Blutwerte treffen nach etwa einer halben Stunde ein. Ich nehme das Blatt aus der Ablage und werfe einen Blick darauf. Alle Werte sind noch immer normal. Im Folgenden liege ich ca. 2 Stunden auf dem Notfallbett und warte. Gegen 22:30 Uhr kommt die Chirurgin endlich zurück, wirft einen Blick auf die Blutwerte und entlässt mich zurück in die Neurochirurgie. Wahrscheinlich handelt es sich nur um eine allergische Reaktion, und ich soll den Arm kühlen.
Zurück in meinem Zimmer lege ich Eis auf meinen Arm.

Schmerzen

In OP-Narbe, bei Druck entlang des Ischiasnervs

Schmerzmittel Dreimal täglich 1 Ibuprofen 600, Abends eine Magentablette
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen -
Beweglichkeit

Langsam, kurze Distanzen, nicht sitzen

 

08. Dezember 2009 (Dienstag)

Ich werde aus dem Krankenhaus entlassen. Da die Entzündung der Venen zurückgegangen ist (Sie sind allerdings noch stark verhärtet, und die Haut ist noch immer rau), soll ich weiterhin einfach abwarten. Ich habe noch immer keine stärkeren Schmerzen, weder beim liegen, stehen oder laufen. Das Sitzen habe ich bislang vermieden, die Autofahrt nach Hause wird hier die erste Bewährungsprobe. Der Ischiasnerv ist noch immer sehr gereizt, und so habe ich Schmerzen, wenn ich genau auf ihm sitze. Wenn ich ihn aber so gut wie möglich entlaste, habe ich fast keine Schmerzen. Die Heimfahrt ist daher recht problemlos.
Seit der Ankunft zuhause nehme ich gar keine Schmerzmittel mehr, und dennoch bekomme ich keine Schmerzen mehr. Allerdings habe ich die nächsten 3 bis 4 Tage mit Entzugserscheinungen zu kämpfen.

Schmerzen

In OP-Narbe, bei Druck entlang des Ischiasnervs

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen -
Beweglichkeit

Langsam, kurze Distanzen, nicht sitzen

 

10. Dezember 2009 (Donnerstag)

Ich bin zur Untersuchung bei meinem Hausarzt. Im Fall der Venen in meinem Arm geht er ebenfalls von einer Thrombophlebitis aus, und ist der erste Arzt, der sich dabei relativ sicher klingt. Da sie mittlerweile stark zurückgegangen ist, ist er ebenfalls der Meinung, dass sie nicht mehr behandelt werden muss. Die Wunde sieht gut aus.

Schmerzen

In OP-Narbe, bei Druck entlang des Ischiasnervs

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen -
Beweglichkeit

Langsam, kurze Distanzen, nicht sitzen

 

11. Dezember 2009 (Freitag)

Die ersten Fäden werden gezogen. Beim Vorletzten tritt wieder ein wenig Wundflüssigkeit aus, der Arzt entschließt sich daher dazu, den letzten Faden erst am Montag zu ziehen.

Schmerzen

In OP-Narbe, bei Druck entlang des Ischiasnervs

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen -
Beweglichkeit

Langsam, kurze Distanzen, nicht sitzen

 

14. Dezember 2009 (Montag)

Der letzte Faden wird gezogen. Die Wunde ist gut verheilt, noch immer habe ich keine Schmerzen. Der Nerv im rechten Bein entspannt sich auch so langsam, dennoch versuche ich das sitzen zu vermeiden. Jeden Tag fühle ich mich deutlich besser und beweglicher. Bücken oder schnelle Bewegungen sind aber noch nicht möglich.

Schmerzen

In OP-Narbe, bei Druck entlang des Ischiasnervs

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen -
Beweglichkeit

Langsam, auch etwas längere Distanzen, nicht sitzen

 

15. Dezember 2009 (Dienstag)

Der Orthopäde untersucht die OP-Narbe. Er bestätigt die gute Heilung, und verschreibt mir Krankengymnastik, um den Rücken wieder zu stärken.

Schmerzen

Bei Druck entlang des Ischiasnervs

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen -
Beweglichkeit

Langsam, auch etwas längere Distanzen, nicht sitzen

 

17. Dezember 2009 (Donnerstag)

Ich beginne mit der Krankengymnastik. Zunächst, aufgrund meiner noch sehr eingeschränkten Beweglichkeit, vor allem mit Anspannungsübungen für die Muskeln.

Schmerzen

-

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen 2 x pro Woche Krankengymnastik
Beweglichkeit

Langsam, auch längere Distanzen, nicht sitzen

 

28. Dezember 2009 (Montag)

Noch immer bessert sich beim Zustand täglich. Mittlerweile kann ich auch relativ problemlos sitzen und mich bücken. In der Krankengymnastik machen wir erste Übungen mit Gewichten und an Geräten. Meine Venen im rechten Arm und die Haut darüber sind mittlerweile auch wieder verheilt.

Schmerzen

-

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen 2 x pro Woche Krankengymnastik
Beweglichkeit

Gut

 

04. Januar 2010 (Montag)

Mein Hausarzt verschreibt mit drei weitere Wochen Krankengymnastik, und erlaubt mir auch wieder schwimmen zu gehen, um den Rücken zu stärken. Mit Krankengymnastik und schwimmen verbessert sich mein Zustand weiter täglich. Ich gehe fast täglich schwimmen.

Schmerzen

-

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit -
Maßnahmen 2 x pro Woche Krankengymnastik, 4 bis 5 x pro Woche Schwimmen
Beweglichkeit

Gut

 

05. Januar 2010 (Dienstag)

Ich gehe zum ersten Mal seit Monaten wieder Vollzeit zur Arbeit. Die starke Belastung spüre ich jeden Abend, zu wirklich starken Schmerzen kommt es aber nicht, obwohl ich auch viel sitze.

Schmerzen

Leichte Belastungsschmerzen am Abend im unteren Rücken und rechten Bein

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 2 x pro Woche Krankengymnastik, 4 bis 5 x pro Woche Schwimmen
Beweglichkeit

Gut

 

19. Januar 2010 (Dienstag)

Seit dieser Woche habe ich wieder leichte ausstrahlende Schmerzen im rechten Bein entlang des Ischiasnerves. Ähnlich denen, mit denen mein Vorfall vor einem halben Jahr begann. In den kommenden Tagen werden die Schmerzen schlimmer, bewegen sich aber immer in einem gut auszuhaltenden Rahmen.

Schmerzen

Leichte Belastungsschmerzen am Abend im unteren Rücken und rechten Bein, ab Nachmittag auch wieder leicht ausstrahlende Schmerzen im rechten Bein

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 2 x pro Woche Krankengymnastik, 3 x pro Woche Schwimmen
Beweglichkeit

Gut

 

29. Januar 2010 (Freitag)

Ich habe zum letzten mal Krankengymnastik. Da ich im letzten Monat so gut wie täglich entweder bei der Krankengymnastik oder beim Schwimmen war, und ich außerdem im Schnitt 10 Stunden am Tag gearbeitet habe, vermute ich, dass diese Belastung der Grund für meine wieder auftretenden Schmerzen sein könnte. Nun habe ich also keine Krankengymnastik mehr, und gehe auch nur noch jeden zweiten Tag schwimmen, um so die Belastung zu reduzieren.

Schmerzen

Leichte Belastungsschmerzen am Abend im unteren Rücken und rechten Bein, ab Nachmittag auch wieder leicht ausstrahlende Schmerzen im rechten Bein

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 2 x pro Woche Krankengymnastik, 3 x pro Woche Schwimmen
Beweglichkeit

Gut

 

02. Februar 2010 (Dienstag)

Ein Chirurg der Uni-Klinik Bonn ruft an, und erkundigt sich, wie es mir geht. Ich erzähle ihm von den seit zwei Wochen wieder stärker werdenden Schmerzen. Er bestätigt, dass sie eine Folge der starken Belastung sein könnten, und empfiehlt mir, mich etwas zurück zu nehmen. Sollten die Schmerzen in den kommenden ein bis zwei Monaten schlimmer werden, sollte ich unbedingt noch einmal zur Untersuchung in die Klinik kommen, da dies ein Zeichen dafür sein könnte, dass ein Rezidiv Vorfall aufgetreten sei.

Schmerzen

Ab Nachmittag auch wieder leicht ausstrahlende Schmerzen im rechten Bein

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 3 x pro Woche Schwimmen
Beweglichkeit

Sehr gut

 

07. Februar 2010 (Sonntag)

Etwas mehr als eine Woche nach Ende der Krankengymnastik, und seitdem ich nur noch jeden zweiten Tag für 30 Minuten schwimmen gehe, sind die ausstrahlenden Schmerzen wieder deutlich schwächer geworden. Es sieht also wieder besser aus.

Schmerzen

Leichte Belastungsschmerzen am Abend, besonders nach langem sitzen

Schmerzmittel -
Arbeitsfähigkeit Vollzeit
Maßnahmen 3 x pro Woche Schwimmen
Beweglichkeit

Sehr gut

 

 


Contact


Ich freue mich über jeden Erfahrungsbericht von anderen Betroffenen, und beantworte auch gerne weitere Fragen!

marc[ät]somssich[dot]de

 

 

Last Update: 07.02.2010

Kommentare zu diesem Artikel


Deprecated: mysql_connect(): The mysql extension is deprecated and will be removed in the future: use mysqli or PDO instead in /www/htdocs/v084141/kommentar.php on line 5
Name: mdw
Kommentar:
Hi, dass du trotz der akuten Schmerzen das Ganze noch so detailliert festhalten konntest verdient Respekt. Für andere Betroffene wird das sicher eine gute Informationsbasis sein.

Hoffentlich verläuft die Heilung weiterhin positiv!

Viele Grüße


Name: tweety123
Kommentar:
Hi Marc-DNA,

das ist wirklich ein super Bericht. Ich bin am 2.2.2010 an L5/S1 operiert worden und habe direkt am nächsten Tag ein Taubheitsgefühl im linken Fuß in der linken Wade und 3 Tage später auch im linken Oberschenkel bekommen. Habe dann 5 Tage Infusionen mit Kortison bekommen, die nicht wirklich geholfen haben, muß mich gedulden es hat sich ein Bluterguss gebildet, das dauert halt, wurde mir gesagt. Ich hatte vor der OP "nur " schmerzen im Rücken, jetzt gehen die Schmerzen aber da
Taubheitsgefühl wird nicht wirklich besser. Nun gönne ich mir erst einmal Zwangsmäßig Ruhe bis zur Reha in 4 Wochen und dann schaue ich mal weiter.

lg
Dietlind


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